Ismene Lindmeier-Jasch: Clara Zetkin 1857-1933 Pädagogin, Redakteurin, Politikerin, Publizistin...
Clara Zetkin – geborene Eißner wurde durch einen strengen Protestantismus im Elternhaus verbunden mit einer kultivierten, geistigen Offenheit für die Ideale der Französischen Revolution und denen von 1848 sowie durch die Not der Weber entscheidend geprägt. Als ausgebildete Lehrerin setzte sie sich in der sozialistischen Arbeiter- und Frauenbewegung ein. Sie gestaltete eine Einheit zwischen Pädagogik und Politik, Erziehung sowie Kampf, welches sie theoretisch begründete. Ihr Anliegen war zeitlebens die Arbeiterklasse für den Sozialismus zu erziehen. Auf dem Internationalen Arbeiterkongress 1889 in Paris referierte sie über Frauenwahlrecht, freie Berufswahl und Arbeitsschutzgesetze speziell für Frauen. Dies wurde zur Grundlage der Frauenemanzipationstheorie der SPD. Auf übernationaler Ebene gehörte sie als Beteiligte zu den Gründern der Zweiten Internationale der sozialistischen Arbeiterbewegung.
Als Redakteurin und Publizistin in Stuttgart nahm sie Einfluss mit der sozialdemokratischen Frauenzeitschrift Die Gleichheit auf ihre Leserinnen. Um ihre Ziele durchzusetzen, wechselte sie mehrmals ihre Parteizugehörigkeit und ihren Wohnort. Die Frauenrechtlerin und Friedensaktivistin wurde eine der bedeutendsten Agitatorinnen der Sozialdemokratie sowie der proletarischen internationalen Frauenbewegung im Kaiserreich und in der Weimarer Republik. Zetkin war ein einflussreiches Mitglied der KPD, Mitglied im Exekutivkomitee der Kommunistischen Internationale, Reichstagsabgeordnete und Alterspräsidentin des Parlaments.
Ismene Lindmeier-Jasch studierte Literatur- sowie Geschichtswissenschaften und promovierte über Friedrich List 1789-1846.